Geschichte

Unweit des Kirchleins St. Luzisteig zweigt der schmale, fahrbare Weg nach dem Dörfli Guscha ab. Er führt über die Steigwiesen, am Guschaturm vorbei, dem immer steiler werdenden Waldweg zur 1115 Meter hoch gelegenen Walsersiedlung. Guscha lehnt sich an die steile Halde des Ausläufers des Falknismassivs. Der Blick über den Fläscherberg hinweg ins Rheintal ist frei und offen. Heute schauen fünf weisse Häuser versonnen und verträumt ins Tal hinab.

Die Siedlung Guscha bildet einen Überrest der ehemaligen Walsergemeinde „Am Berg“. Diese setzte sich zusammen aus Stürvis, Vatscherinerberg sowie Rofels, Bovel und Guscha. Stürvis und Vatscherinerberg sind als Siedlungen längst eingegangen, Rofels und Bovel sind 1633 mit der Stadt Maienfeld vereinigt worden. Ende des Jahres 1969 haben die letzten Einwohner, die Familie Mathis Just den sonnigen Wohnsitz auf Guscha verlassen und sind ins Tal gezogen. Der Bund erwarb die Siedlung von 16 ha Fläche als Sicherheitszone für den Waffenplatz St. Luzisteig.

Unter dem Namen „Pro Guscha“ wurde 1974 ein Verein gegründet. Der Zweck besteht in der Erhaltung, Verbesserung und Benützung der Gebäulichkeiten und des Umschwungs der alten Walsersiedlung Guscha.

Im Juni 2018 wurde der Vertrag des Vereins "Pro Guscha" mit dem VBS bis in die Dreissigerjahre verlängert. Je zentralisierter, je bürokratischer die Liegenschaftenverwaltung des Bundes organisiert ist, desto komplizierter werden Verträge mit Vereinen, die aus Idealismus VBS-eigene Liegenschaften unterhalten und bewirtschaften. Es bedurfte mehrerer Anläufe, aber schliesslich fand die Vertragserneuerung so statt, dass der Verein "Pro Guscha" die Pflege der Siedlung Guscha weiterführen kann.